Mittwoch, 23. September 2020, 19:30 Uhr
Gegenwartsproof: Rudolf Borchardt
MICHAEL LENTZ, SIBYLLE LEWITSCHAROFF
Moderation: LOTHAR MÜLLER
Gespräch
Das Haus für Poesie zu Gast in der WABE
TICKETS
Online-Vorverkauf
(über das Haus für Poesie)
6€ / 4€
In Franz Bleis großem Bestiarium der Modernen Literatur wird Der Borchardt geführt als „hoch fliegender schöngefiedeter Vogel aus der Gattung der Edelfasane“. Gemeint ist Rudolf Borchardt (1877–1945), der bis heute ein Autor für Wenige geblieben ist. In seinem Auftreten und Urteil war er streng bis zur Despotie, seine Feindschaften (insbesondere die mit Stefan George) pflegte er mit großer Lust an der Beleidigung, und doch war er in seinen Texten, allen voran in den Gedichten, zu unendlicher Zartheit fähig. Seine Selbstbiographie steht ranggleich neben Benjamins Berliner Kindheit, seine Anthologie Ewiger Vorrat deutscher Poesie ist ein Standardwerk, die Briefe an seine Ehefrau und an Hugo von Hofmannsthal sind Höhepunkte der Gattung, gleiches gilt für die Novelle Der unwürdige Liebhaber, für seine Dante-Übersetzung sowie für sein Pflanzenbuch Der leidenschaftliche Gärtner. Eine herausragende Stellung innerhalb seiner Lyrik kommt den Jamben zu. Borchardt, der jüdisch war, schrieb sie unter dem unmittelbaren Eindruck des Inkrafttretens der Nürnberger Rassengesetze.
Lothar Müller, Sibylle Lewitscharoff und Michael Lentz, drei hervorragende Borchardt-Kenner_innen, sprechen über seine Bedeutung damals und heute.
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